Burschenverein Eitensheim

Der Burschenverein Eitensheim möchte euch einleitend ein paar Informationen über die zurückliegende Entwicklung nennen und einen Einblick in das jährliche Vereinsleben ermöglichen.

Anfangs bei der Gründungsversammlung betrug die Mitgliederzahl 46 aktive und 4 fördernde Burschen. Durch Präsenz in Eitensheim und der Organisation mehrerer Veranstaltungen über das Jahr verteilt, konnten sich interessierte Burschen selbst ein Bild vom Vereinsleben machen und dieses durch ihren Beitritt aktiv mitgestalten. Aus diesem Grund wuchs die Zahl Jahr für Jahr auf 77 aktive, 29 passive und 43 fördernde Burschen, was in Summe 149 Burschen entspricht.

Die jährlichen Veranstaltungen wie Maifest, Maibaum aufstellen, Sommerfest, Burschenausflug und Weihnachtsabend werden durch Spalierstehen bei Hochzeiten und Festen in der Umgebung ergänzt. Zu den letzten beiden Veranstaltungen rücken wir zusätzlich mit der Fahne des ehemaligen katholischen Burschenvereins und der Fahnenabordnung aus.

Maibaumaufstellen 2017

Unsere Geschichte

1932 bis 1933

Bereits im vorangegangenen Jahrhundert gab es in Eitensheim einen Burschenverein. So wurde laut Kirchenchronik am 20.06. 1932 unter Anwesenheit von Pfarrer Josef Biersack und Diözesan-Präses Pfarrer Freiherr von Papius ein katholischer Burschenverein gegründet. Am 05.06.1933 wurde dann von Pfarrer Josef Biersack die neue Vereinsfahne geweiht. Bereits kurz danach, im Jahre 1935, hat die Kreisleitung der NSDAP alle kirchlichen Vereinigungen verboten und aufgelöst. Der katholische Burschenverein Eitensheim war ebenfalls davon betroffen, weshalb auch die Vereinsfahne abgeliefert werden sollte. Dies wurde aber auf Intervention des bischöflichen Generalvikariats verweigert.

1955 bis 1960

Nach zwanzig Jahren, also im Jahre 1955, wurde der katholische Burschenverein Eitensheim auf Initiative von Pfarrer Kaspar Bauernfeind mit Unterstützung von Stefan Winkelmeyr und Gabriel Kiermaier wieder ins Leben gerufen. Im Jahre 1960 wurde dann der katholische Burschenverein Eitensheim wegen nachlassendem Interesse und Unstimmigkeiten über die Vereinsziele zwischen Pfarrer Kaspar Bauernfeind als Präses und den Vereinsmitgliedern wieder aufgelöst. Während dieser sechsjährigen Zeit war die Vereinsfahne bei Zachäus Hirsch aufbewahrt und wurde beispielsweise beim Festzug des Orient Eitensheim 1960 ausgetragen (Bild aus der Ortschronik).

Mit der Vereinsauflösung fiel die Vereinsfahne an die katholische Kirchenstiftung Eitensheim und so wurde die gefaltete und in einer Schachtel verwahrte Vereinsfahne seit 1960 in der Sakristei der Pfarrkirche St. Andreas aufbewahrt.

2013 bis heute

In der Zeit vor der Gründung des Eitensheimer Burschenvereins waren viele Burschen auf mehrere Bauwägen sowie Hüttn im Ort verteilt, obwohl sie alle ähnliche Interessen in ihrer Freizeit teilten. Aus diesem Grund und auf Initiative von Klaus Knörr kamen immer wieder mehrere Burschen auf Festen in und um Eitensheim ins Gespräch und auf die Idee, einen entsprechenden Burschenverein zu gründen. Die gemeinsamen Ansichten von Brauchtumserhaltung und dem Willen den Zusammenhalt der Jugend innerhalb der Gemeinde Eitensheim zu stärken waren die ausschlaggebenden Gründe für die Neugründung. Die Interessen der Burschen mit den einzelnen Gruppierungen und Freundeskreisen unabhängig ihres Alters sollen im Burschenverein zu einer Einheit verbunden werden.

Das Ergebnis der Gespräche war die Gründungsversammlung am 13.04.2013 im Sportheim Eitensheim mit Bürgermeister Michael Stampfer und insgesamt 50 anwesenden Gründungsmitgliedern. So ist der Zweck des weltlichen Burschenvereins Eitensheim die Förderung der Brauchtumspflege und des dörflichen Zusammenhaltes. Dies geschieht insbesondere durch Bestrebungen, die Heimat in ihrer natürlichen oder geschichtlichen Eigenart zu erhalten und das Bemühen, Wissen von den Bräuchen zu vermitteln, den Heimatgedanken an die Jugend weiterzugeben und öffentliche Veranstaltungen, die mit diesen Bestrebungen im Zusammenhang stehen, durchzuführen. Des Weiteren bemüht sich der Verein um gesellige Unterhaltung, unternimmt nach Möglichkeit jährlich einen Ausflug, fördert die Jugendarbeit sowie das Zusammenleben der Generationen.

Unser Wappen

Gleich bei der Gründungsversammlung wurden den anwesenden Burschen fünf Vorschläge für ein Vereinswappen zur Auswahl gestellt. Von den anwesenden Gründungsmitgliedern wurde ein Wappen ausgewählt, welches abschließend noch um das Gründungsjahr ergänzt wurde und untenstehend abgebildet ist.

Wappen vom Burschenverein Eitensheim

Bei der grundlegenden Wappenform orientierte man sich an der Form des Ortswappens der Gemeinde Eitensheim. Der mittig abgebildete Händedruck stellt ein gern verwendetes Symbol bei Burschenvereinen dar und symbolisiert die „Bruderhände zum Gruße“. Dieses Symbol steht unter anderem für Zusammenhalt, Stärke und Respekt. Den Eichenkranz unterhalb der Bruderhände bringt man nicht zuletzt mit Treue und Solidarität in Verbindung. Die auf links und rechts aufgeteilte Jahreszahl an den Ärmeln entspricht dem Gründungsjahr und die weiß-blauen Rauten im Hintergrund entsprechen bekannterweise den bayerischen Nationalfarben.

Unser Taferl

Kurz nach der Gründung des Burschenvereins stand 2013 das 140-jährige Gründungsjubiläum der Freiwilligen Feuerwehr Eitensheim an. Dabei wurde für den Festumzug noch ein Taferl benötigt, welches in nur wenigen Wochen gefertigt werden sollte. Die Anfertigung des Taferls war trotz des hohen Aufwands bereits nach wenigen Tagen abgeschlossen. Manfred Hirschberger aus Pietenfeld übernahm die Anfertigung des hölzernen Taferls und die künstlerische Ausgestaltung erfolgte durch Thomas Hartwig. Auf dem Taferl befindet sich das in schwarz gehaltene Wappen des Burschenverein Eitensheims.

Taferl vom Burschenverein Eitensheim

Unsere alte Fahne

Die Vereinsfahne des katholischen Burschenvereins wurde dem heutigen Burschenverein Eitensheim zur Nutzung überlassen und wird seit der Segnung der neuen Vereinsfahne nur noch auf kirchlichen Prozessionen und besonderen Anlässen in der Gemeinde ausgetragen. Durch die Neugründung des Burschenvereins Eitensheim und der Anregung mehrerer Eitensheimer Bürger, unter anderem von den letzten verbliebenen Mitgliedern des katholischen Burschenvereins, konnte die “alte” Fahne erstmals nach über 50 Jahren wieder 2013 beim Feuerwehrfest der Öffentlichkeit präsentiert und mitgetragen werden.

Wie bei gestickten Fahnen dieser Art üblich, wird zwischen einer Ortsseite und einer Vereinsseite unterschieden. Auf der Ortsseite befindet sich zentral auf weißem Seidenstoff eine groß gestickte Ansicht auf der im Vordergrund ein Holzkreuz mit einem von der Feldarbeit heimkehrenden Burschen abgebildet ist, welcher andächtig vor dem Kreuz innehält. Im Hintergrund dieser Ansicht ist noch die alte Kirche St. Andreas und mehrere Höfe dargestellt. Die Ortsansicht ist von bunten Blumen und Ornamenten umrahmt. Am unteren Ende befindet sich der Spruch „Gelobt sei Jesus Christus“. Die grüne Absetzung der Umrandung beinhaltet an den Ecken die Hl. Mutter Gottes, die Kapelle St. Sebastian, den Hl. Andreas und die Kapelle St. Salvator.

Auf der Vereinsseite befindet sich mittig eine Darstellung des Hl. Andreas mit seinem Kreuz. Darum ist kreisförmig die Bezeichnung des katholischen Burschenverein Eitensheim mit dem Gründungsjahr 1932 und dem Jahr der Fahnenweihe 1933 zu lesen. Die Ecken wurden auf dieser Seite mit den vier Tugenden des katholischen Burschenvereins bestickt. So ist der Glaube durch ein Kreuz, der Frohsinn durch eine Lyra, der Fleiß durch einen Bienenstock und die Heimatliebe durch ein weiß-blaues Wappen dargestellt.

Das oberste Ende der Fahne, die Fahnenspitze, wurde aufwändig in Messing gefasst und beinhaltet das strahlende Kreuz sowie das allsehende Auge. Vom katholischen Burschenverein sind ebenfalls noch drei Fahnenbänder vorhanden. Traditionell in den Farben grün, weiß und rot gehalten wurde 1933 ein Fahnenband zur Fahnenweihe vom Patenverein Pietenfeld übergeben. Die Fahnenjungfrauen Maria Meyer, Maria Trini und Maria Knörr widmeten ebenfalls ein Fahnenband in weiß mit goldfarbener Stickerei und Blumen. Das dritte Fahnenband wurde von den Jungfrauen der Pfarrei Eitensheim ebenfalls zur Fahnenweihe gewidmet und orientiert sich an der Gestaltung dem der Festjungfrauen.

Unsere neue Fahne

Die neue Vereinsfahne des Burschenverein Eitensheim wurde im Rahmen der 2022 veranstalteten Fahnenweihe geweiht, der Bevölkerung präsentiert und erstmalig ausgetragen. Nach unzähligen Stunden der Vorbereitung und etlichen Entwürfen konnte die neue Vereinsfahne Anfang April 2022 bei der Fahnenstickerei Eibl in Olching abgeholt werden.

Ähnlich den Gestaltungsprinzipien ihrer Vorgängerin, die Vereinsfahne des katholischen Burschenverein Eitensheim, ist die neue Vereinsfahne ebenfalls in eine Orts- und Vereinsseite unterteilt. Bei der farblichen Gestaltung orientierte man sich ebenfalls an der alten Vereinsfahne, weshalb die für Burschenvereine üblichen Farben grün, weiß und rot verwendet wurden.

Die Ortsseite besteht aus einem roten Samt, welche als Mittelbild das Maibaumaufstellen mit mehreren Burschen und einen Ausschnitt der Ortsansicht von der Bahnhofstraße in Richtung Kirche darstellt. Die Burschen haben in dieser Szene die ersten Goaßn am Maibaum angelegt und stellen diesen mit ihren bloßen Händen auf.

Dieses freudige Ereignis stellt immer wieder einen Höhepunkt des Vereinslebens und der dörflichen Gemeinschaft sowie dem Zusammenhalt dar, weshalb es als zentrales Motiv für die Ortsseite ausgewählt worden ist. Umrahmt wird das Maibaumaufstellen mit in Goldfarben gestickten Ornamenten, welche das Mittelbild optisch umrahmen. In der oberen Fahnenecke befindet sich sodann das bayerische Staatswappen und dem gegenüberliegend in der unteren Ecke das Gemeindewappen der Gemeinde Eitensheim. Zwischen dem Mittelbild und den Ornamenten befindet sich der Schriftzug mit Verweis auf das Gründungsjahr 2013. Umrandet werden beide Fahnenseiten mit Golddrallfransen.

Ortsseite der neuen Fahne

Im Gespräch mit der Fahnensticker über die Gestaltungsmöglichkeiten der Vereinsseite, entschied man sich eine jährlich wiederkehrende und dem Burschenverein widerspiegelnde Veranstaltung oder Ähnliches zu verwenden. Aus diesem Grund ist im Mittelbild eine Szene des jährlichen Sommerfestes auf cremefarbenem Samt abgebildet. Dort sitzen mehrere Burschen gut gelaunt und in Tracht um ein Lagerfeuer herum. Um einen Bezug zur Örtlichkeit herzustellen, wurde oberhalb der beschriebenen Szene detailgetreu die Kapelle St. Sebastian mit der Weide eingestickt. Darüber hinaus sind noch mehrere Details wie z.B. der „Sebastiweiher“, der Weg zur Kapelle, umliegende Bäume bzw. Sträucher sowie ein Nagelstock abgebildet. Das Mittelbild wird vom Leitspruch „Tradition erhalten, Zukunft gestalten“ umrahmt. Der mit einer Goldborde versehene Übergang zwischen cremefarbenem Mittelbild und grüner Umrandung hebt optisch die drei, dem Burschenverein Eitensheim, wichtigen Tugenden Tradition, Heimatliebe und Zusammenhalt hervor. Diese drei Tugenden sind goldfarben auf cremefarbenem Samt in der grünen Umrandung eingestickt werden durch aufwändige Ornamente geschmückt. Das Wappen des Burschenverein Eitensheim befindet sich an der unteren Ecke der Vereinsseite und rundet die Gestaltung der Vereinsseite ab.

Vereinsseite der neuen Fahne

Die aus Messing gefertigte Fahnenspitze stellt die gefalteten Bruderhände dar und befestigt den Bänderring am handgedrechselten Fahnenstiel aus Eschenholz. Der obere und untere Teil des Fahnenstiels ist in der Mitte mit einer massiven Messingverschraubung verbunden.

Unsere Fahnenbänder

Im Rahmen der Fahnenweihe wurden sodann die ersten Fahnenbänder mit einem Prolog überreicht und an der Fahne angebracht bzw. dem Gastverein überreicht.

Fotos aller Fahnenbänder folgen!

Schirmherrenband

Dr. Reinhard Brandl konnte für die Fahnenweihe als Schirmherr gewonnen werden und erklärte sich bereit ein Fahnenband zu widmen. Das in königsblau gestaltete Fahnenband enthält im Überhang das Datum der Fahnenweihe und untenstehend in Goldfarben gestickt den Schriftzug. Zur Fahnenweihe gewidmet vom Schirmherrn Dr. Reinhard Brandl MdB“. Die Stickerei wird durch goldgefasste Bayernrauten verziert.

Fahnenvaterband

Eigentlich ist es üblich eine Fahnenmutter bei der Fahnenweihe zu haben. Unkonventionell und als Wertschätzung seines Einsatzes für die Gründung des Burschenverein Eitensheim, wurde vom Festausschuss Klaus Knörr als Fahnenvater vorgeschlagen. Dieser nahm nach längerer Überlegung das Angebot an, widmete und überreichte dem Burschenverein ein grünes Fahnenband. Darauf befindet sich als sein Markenzeichen zwei Federn und das allsehende Auge. Auf dem Überhang steht auch hier das Datum der Fahnenweihe.

Patenband von Egweil

Der Burschenverein Egweil stand als Patenverein parat und widmete ebenfalls ein Fahnenband. Das in blau gestaltete Fahnenband beinhaltet im Überhang das Datum der Fahnenweihe, welches von Bierkrügen unterstrichen ist. Als Schriftzug wurde in Goldfarben „Zur Fahnenweihe gewidmet vom Paten“ eingestickt und unteren Ende vom Gemeindewappen der Gemeinde Egweil sowie der Umrahmung „Burschenverein Egweil“ abgeschlossen. Der 1. Vorstand Stefan Heinrich überreichte das Fahnenband im Rahmen des Festgottesdienstes.

Spendenband

Besonders hervorzuheben ist das dargestellte Spendenband und die Unterstützung vieler weiterer Spender darüber hinaus. Das Spendenband an sich wurde aus lilafarbenem Samt gefertigt und mit einer Goldborde umrandet. Im Überhang befindet sich der Schriftzug „Unseren Spender zum Dank Fahnenweihe 2022“. Darunter wurden die einzelnen, mit den eingravierten Namen der Spender versehenen Nägel aufgestickt. Das Spendenband wurde durch Johannes Pfaller überreicht.

Erinnerungsband

In Erinnerung an den katholischen Burschenverein Eitensheim überreichte Florian Mögn das weinrote Erinnerungsband. Auf diesem Fahnenband befindet sich im Überhang das Mittelbild der Ortsseite mit der Ansicht eines von der Feldarbeit heimkehrenden Burschen, am unteren Ende das Mittelbild der Vereinsseite mit dem Hl. Andreas und ein Goldfarben gestickt Vermerk der Gründung 1932 sowie der Neugründung 1955.

Festausschussband

Das Festausschussband wurde von den Mitgliedern des Festausschusses gewidmet und in einer Kombination von orange- und cremefarbenem Samt gestaltet. Im Überhang befindet sich das Wappen des Burschenverein Eitensheim und auf der Rückseite sind alle Mitglieder des Festausschusses namentlich aufgeführt. Simon Kufner überreichte das Fahnenband als Festleiter und stellvertretend für den Festausschuss.

Festdamenband

Die Festdamen der Fahnenweihe haben sich ebenfalls bereit erklärt ein Fahnenband zu stiften. Dazu wurde im Überhang des rot gestalteten Fahnenbandes das Datum der Fahnenweihe eingestickt, eine florale Gestaltung die umrahmt den gestickten Schriftzug „Festdamen“ und abschließend sind beteiligten Festdamen aufgelistet.

Gruppenfoto vom Maibaumaufstellen 2017